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Sündenbock soziale Medien oder warum immer mehr junge Menschen Single sind
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Ziehen wir jetzt den Stecker zum Internet, bricht nicht für Wenige eine Welt zusammen. Der Student kann die Vorlesungsunterlagen nicht herunterladen, der Energieversorger verliert den Überblick, die Mutter weiß nicht welche Zutaten in den Kuchen gehören, Vater verliert im Büro die Videokonferenz mit Übersee und unsere Kids schauen gelangweilt zum Fenster, in der Hoffnung, dass ein Vogel vorüberfliegt, damit sich überhaupt etwas bewegt. Nahezu alle Lebensbereiche sind vernetzt bis hinein in die persönlichste Ebene, das menschliche Miteinander.
Smartphone und soziale Medien als tägliche Begleiter
Fragen wir heute einen 14ährigen nach den Bausteinen des menschlichen Lebens, könnte es gut passieren, dass er neben den Aminosäuren auch soziale Netzwerke, wie Facebook aufzählt. Denn ohne die geht gar nichts mehr. Was noch vor ein paar Jahren der Telefonhörer und stundenlange Telefongespräche mit Klassenkameraden waren, sind heute Facebookgruppen und Gruppenchats, der Blick aufs Smartphone inklusive allgegenwärtiger Kommunikation. Vom Aufstehen bis zur allabendlichen Entspannung, Smartphone und Co inklusive sozialer Medien sind immer dabei. So ist es nicht verwunderlich, dass dem Medium bereits heute vorgeworfen wird, Schuld an gesellschaftlichen Veränderungen zu sein, wie beispielsweise am demografischen Wandel in Teilen Europas. Tief geprägt von der Angst vor Überalterung sucht man hier vor allem im deutschsprachigen Raum nach Faktoren, die dafür verantwortlich sein sollen, dass immer weniger Familien Kinder bekommen.
Da wird in der Presse getitelt : „Zu blöd für die Liebe“ , Professoren bescheinigen ihren Studenten „völlige Unfähigkeit in nahezu allen alltäglichen Dingen“, landläufig erscheinen die Jugendlichen, also die heute bis 30jährigen, mit ihren Smartphones in der Hand den Älteren immer noch wie ferngesteuerte Wesen und ja, der Eine oder Andere wäre vielleicht gern genau so wie sie – wie die Generation, die eben nicht mehr spurt, die weiß was sie will und die vielleicht auch zu doof für die Liebe ist, aber das ganz bestimmt nicht, weil sie soziale Medien nutzt.
Neugier und Wege – Möglichkeiten als Selbstverständlichkeiten begreifen
Ob man sich via Facebook und Co verlieben kann, weiß ich nicht so genau, was ich aber weiß ist, dass Facebook uns hilft in kurzer Zeit viele neue Menschen kennenzulernen. Das kann natürlich auch sinnvoll sein, wenn man den Partner fürs Leben finden möchte. Vorausgesetzt wir trauen uns, neue Bekanntschaften auch real werden zu lassen. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ – keine Erkenntnis der digitalen Welt, sondern ein altes Sprichwort ungeklärter Herkunft, dass wohl in jedem Jahrhundert der Menschheitsgeschichte seine Berechtigung hatte, auch in Liebesdingen. Wer früher nicht das Haus verließ, um auf andere Menschen zu treffen, hatte die gleichen Probleme wie die modernen Menschen. Wir sehen also, an Facebook liegt es nicht. Es liegt auch nicht daran, dass sich die neuen Generationen nicht trauen. Die Möglichkeiten im Stundentakt zu daten sind schier unbegrenzt und werden auch wahr genommen. Woran liegt es also, dass es dann zu selten funkt, dass immer weniger junge Leute Familien gründen und Kinder haben?
Wir sind einfach nur neugierig auf das Leben, zugegeben auch ein bisschen verwöhnt. Wir haben Erwartungen an unser Leben, an unsere Partner und haben das Ziel, dass es unseren Kindern einmal gut gehen soll. Vielleicht denken wir mehr als andere Generationen vor uns an die Zukunft. Vielleicht denken wir auch einfach anders an die Zukunft, als es unsere Eltern noch taten. Wir wollen etwas retten und verbessern, unsere Welt nicht zu müllen, Ressourcen vergeuden ohne Rücksicht auf nachfolgende Generationen. Wir sind nicht das Problem für unsere Erde, sondern haben vielleicht die Lösung für viele gegenwärtige Probleme, auch indem wir uns bewusst für oder gegen etwas entscheiden.