Wie die Schule aus Angst vor neuen Medien Kindern die Zukunftschancen raubt

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Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2014, irgendwo in Deutschland sitzt beispielsweise ein 9jähriger Junge in einem Klassenzimmer und langweilt sich zu Tode. Du merkst sicher worauf ich im folgenden Beispiel hinaus will.

Seine Lehrerin für die wichtigsten Fächer ist knapp über 50 Jahre. Nicht, dass sie nicht wüsste, wie man mit einem PC umgeht, oder mit einem Smartphone telefoniert. Aber sie weiß inzwischen auch genau, dass die vor ihr sitzenden Schüler es besser können als sie, die den Kleinen doch eigentlich etwas beibringen soll. Das Land rüstet auf, auch digital. Wann das in den Schulen endlich ankommt bleibt allerdings fraglich. Und so sitzen neben dem 9-Jährigen, nennen wir ihn einmal Max, noch weitere 17 Kinder und freuen sich auf das Ende des Unterrichts. Der Klingelton bedeutet, sie dürfen das Smartphone aus der Tasche holen, auf dem Heimweg die Nachricht der Eltern checken, die sich wiedermal verspäten, sich per Nachrichtendienst mit den Schulfreunden verabreden oder einfach auf der Suche nach lustigen Videos im Netz surfen.

Interaktive DVDs passend zu ihren Lehrplänen gibt es schon lang, für einzelne Fächer wie Englisch in der Grundschule gibt es auch dazugehörige Portale im Internet. Beides wird allerdings selten genutzt. Die technische Infrastruktur an den Schulen verhindert immer noch den regelmäßigen Einsatz im Unterricht und Lehrkräfte, die sich ungern an die neuen Methoden gewöhnen wollen, tun viel dafür, dass es noch recht lang so bleibt.

Manchmal gehen Max und seine Mitschüler allerdings in den Computerraum. Dann dürfen sie auf Google oder in Wikipedia nach Begriffen suchen oder auf Lernportalen Aufgaben lösen. Der Klasse macht es Spaß, auf diese Weise zu lernen und so mancher Schreibfauler erbringt dabei am Computer Bestleistungen. Das sind die Tage, an denen die Kinder ihren Eltern von ihrem neuen Wissen erzählen, davon, dass sie Bilder von anderen Ländern gesehen haben und dass sie ganz allein im Internet herausgefunden haben, wie die größten Städte der Erde heißen und wo die meisten Menschen leben. Wissen, dass sich mit Bildern in ihrem Kopf verknüpft und das sie wohl für immer behalten werden.

Max und seine Klassenkameraden finden es schade, dass nicht jeden Tag am Computer gelernt wird. Denn Neues zu entdecken und zu lernen ist ja schließlich der Sinn der Schule. Wir aber haben immer noch Schulen, die Lernen und Spaß am Lernen verhindern. Wir leisten es uns immer noch, dass wir soviel Potential verschenken.
Dominik Fürtbauer

Dominik Fürtbauer

Beschäftigt sich mit dem Thema Social Media Marketing und ist Experte für digitalen Markenaufbau in Social Media Kanälen. Als zertifizierter Social Media Manager verhilft er Unternehmen bei der Strategieentwicklung sowie der Umsetzung von Social Media Kampagnen. In seinen Vorträgen spricht er über den Wandel der Gesellschaft und dem Konsumverhalten der jungen Generation im Internet und warum Unternehmen künftig nicht auf Social Media Marketing verzichten können.

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Am 29. Januar 2015
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