Beim Retargeting wird jedem Nutzer, der einen Webshop besucht ein Cookie gesetzt. Auf diesem Cookie des Adservers werden die Interessen des Users, wie zum Beispiel “Produkt XY wurde angesehen oder Ware YZ wurde gekauft”, gespeichert. Besucht der User zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Webseite, die Informationen vom gleichen Adserver bezieht, wird ihm eine zugeschnittene Werbeanzeige eingeblendet.
Userin Nadine K. will sich online eine neue Handtasche kaufen. Sie durchforstet einen Webshop, entdeckt ein Modell, dass ihr besonders gut gefällt und setzt es auf ihre Wunschliste. Da sich Frau K. auch noch in der offline Welt umsehen will, kauft sie die Handtasche noch nicht. Zwei Tage später liest Frau K. Ihren Lieblingsmodeblog und entdeckt dort einen Werbebanner des Webshops mit einem Bild von genau der Handtasche, die sie sich zwei Tage zuvor angesehen hat.
Andreas L. hat sich in einem Webshop neue Laufschuhe gekauft. Ihm wird auf der Website der Tageszeitung, die er täglich online liest, eine Werbeeinschaltung für eine Pulsuhr des gleichen Webshops angezeigt.
Für Unternehmen hat das Retargeting viele nachvollziehbare Vorteile. Ein ziemlich vielversprechender ist, dass diese Art des Marketings 0 % Streuverlust verspricht, da ausschließlich Interessenten und bestehende Kunden beworben werden. Retargeting kann man also durchaus als eine sehr gezielt eingesetzte, relevante und effiziente Methode bezeichnen. Das Ansprechen von Interessenten und bestehenden Käufern hat logischerweise auch einen Kostenvorteil. Wie wir wissen, ist es immer kostengünstiger bestehende Kunden wieder für sich zu gewinnen, als neue zu generieren. Ein weiterer Benefit ist, dass mittles Retargeting eine weitaus höhere Click-Through-Rate (CTR) und – noch attraktiver – höhere Conversions erzielt werden können als mit anderen Online Marketing Maßnahmen.
Manche User fühlen sich ausspioniert und kritisieren die Speicherung ihrer Daten. Es mag dem einen oder anderen Nutzer unheimlich erscheinen, aufeinmal nur mehr relevante Werbung eingeblendet zu bekommen. Zur Verteidigung des Remarketing muss aber auch festgehalten werden, dass keine personenbezogenen Daten, sondern lediglich das Verhalten der Webshop-Besucher gespeichert wird.
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