Das Web 2.0 verändert nicht nur die Marketingstrategien von Unternehmen und das Kommunikationsverhalten unserer Gesellschaft, sondern beeinflusst zunehmend die Personalsuche der Human Resources Abteilungen. Laut einer Umfrage des deutschen Bundesverbandes für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) nutzten 29 % aller Unternehmen im Jahr 2010 Online Communities, wie Facebook oder Xing, um Stellenanzeigen zu veröffentlichen.
Das wichtigste Medium für die Personalsuche sind zurzeit allgemeine online Jobbörsen, wie zum Beispiel
Monster, gefolgt von Anzeigen auf der eigenen Webseite und – schon fast Old-School – Printmedien. „Das Web 2.0 ist der Stellenmarkt der Zukunft“ meint BITKOM Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer und viele Unternehmer werden ihm Recht geben. Während fast 60 % der Großunternehmen Stellenausschreibungen in sozialen Netzwerken publik machen, hinken Klein- und mittelständische Unternehmen mit rund 30 % noch etwas hinterher. Unterschiede gibt es auch je nach Branche, so ist die Personalsuche 2.0 bei technologieaversierten Betrieben verbreiteter als bei Bauunternehmen.
Personalsuche 2.0 – Online Reputation der BewerberInnen als entscheidender Faktor
Die Personalsuche 2.0 beschränkt sich allerdings nicht auf das Onlinestellen von Jobanzeigen. Nachdem die Bewerbungen eingegangen sind, wird die Online Reputation der Kandidaten unter die Lupe genommen. Wenn Sie jetzt an dieser Stelle Google zur Hilfe nehmen würden, handeln Sie wie der Großteil ( 78 %) der Unternehmen, die regelmäßig nach Bewerbern googeln.
Interessant für die Bewerber selbst dürfte sein, dass in jedem 2. Fall die Suchergebnisse einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ob man auch tatsächlich zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Arbeitgeber achten beim Durchforsten der Social Media Profile besonders auf private Fotos und machen sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von ihrem potentiellen zukünftigen Mitarbeiter. Dass Freizügikeit und erkennbarer übermäßiger Alkoholkonsum negativ wahrgenommen werden muss an dieser Stelle, denke ich, nicht näher erleutert werden. Weiters verschlechtern abfällige Kommentare über derzeitige oder frühere Arbeitgeber sowie abweichende Angaben zur Person im Netz verglichen mit dem eingesendeten Lebenslauf die Chancen der Bewerber erheblich. Andererseits kann ein positiver Auftritt im Web 2.0 auch einen entscheidenden Vorteil gegenüber Mitbewerbern bringen.
Jobsuche 2.0 – Online Reputation der Unternehmen als entscheidender Faktor
Genauso wie sich Bewerber im Netz von ihrer besten Seite zeigen sollten, gilt selbiges für Unternehmen. Nicht nur der Arbeitgeber entscheidet über die endgültige Vergabe einer freien Stelle, der Bewerber hat schließlich auch ein Wörtchen mitzureden. Und der informiert sich üblicherweise ebenfalls über den Ruf des potentiellen neuen Arbeitgebers. Die Bewertungswebsite der Wiener Firma
Kununu ermöglicht Arbeitnehmern in Österreich, Deutschland und der Schweiz die Arbeitsatmosphäre, den Kollegenzusammenhalt und das Verhalten der Vorgesetzten in Unternehmen anonym zu evaluieren. Die Ergebnisse sind öffentlich zugänglich und für Bewerber sicherlich von großem Interesse.
Beschäftigt sich mit dem Thema Social Media Marketing und ist Experte für digitalen Markenaufbau in Social Media Kanälen. Als zertifizierter Social Media Manager verhilft er Unternehmen bei der Strategieentwicklung sowie der Umsetzung von Social Media Kampagnen. In seinen Vorträgen spricht er über den Wandel der Gesellschaft und dem Konsumverhalten der jungen Generation im Internet und warum Unternehmen künftig nicht auf Social Media Marketing verzichten können.
Mehr Blogs – Website
Follow Me:
» Social Media Marketing » Personalsuche 2.0
Am 17. März 2011
von Dominik Fürtbauer
Jobsuche 2.0, Social Recruiting, Web 2.0
« Foursquare als Marketingplattform für Unternehmen (Teil 2) Top 5 der innovativsten Facebook-Pages »